Şah Ismail Hatayi, auch als Ismail l. bekannt, lebte im Jahre 1487 in Ardabil (Iran) bis 1526 bei Täbris n. Chr. Er gründete das Reich der Safawiden, welches die Region des heutigen Iran bis in die Ost-Türkei abdeckte. Die Namensbezeichnung Safawi stammt von dem Name „Safi“ ab. Der Stammbaum von Şah Hatayî geht auf Şeyh Safiyyeddîn Ishak Erdebilî (1212 – 1334) zurück, der Anfang des 14. Jahrhunderts den Sufiorden der Safawiyya gründete. Ihm wird auch ein Sendschreiben namens „Şeyh Safi Buyruğu“ zugeschrieben, welches unter Aleviten eine hohe Bedeutung genießt. Der Begriff „Kızılbaş“ (zu Deutsch: „Rotschopf“) wird u.a. auf das Elitemilitär der Safawiden zurückgeführt: Die safawidischen Soldaten trugen charakteristische rote Kopfbedeckungen. Obwohl Şah Hatayî als Şâh Ismail ein König war, hatte er auch die Persönlichkeit eines Derwischs. Unter dem Synonym Hatayi (zu Deutsch: „Der Fehlerhafte“) verfasste er so genannte „Nefesler“ (zu Deutsch: „Atemzüge“). Seine Werke verfasst er auf Türkisch und auf Persisch.
In diesen Gedichten wird klar, dass Şah Hatayî ein Befolger des alevitischen Pfades war und dass trotz seines königlichen Wesens, weltliche Güter niemals Einlass in sein Herz fanden. Er verstarb 1524 in Erdebil (heutiges Nord-Iran), wo auch sein Mausoleum errichtet wurde.